Gemeinsame Informationen | 10.11.2025

Rund 80 geladene Gäste feierten vergangene Woche am Mittwoch eine „Goldene Hochzeit der Kommunen Bönnigheim, Kirchheim und Erligheim im Gemeindeverwaltungsverband Bönnigheim“, sagte der Innenminister Baden-Württembergs, Thomas Strobl. Um seine kommunale Verbundenheit auszudrücken, war er aus der Landeshauptstadt in die Rainwaldhalle in Hofen angereist. Zudem hatte er die Grüße der Landesregierung fürs Geburtstagskind und seine Gäste mitgebracht.
Neben den Gemeinderäten der Verbandsmitglieder waren noch weitere Gäste gekommen. Darunter die Landtagsabgeordneten Konrad Epple und Tobias Vogt, Landrat Dietmar Allgaier, die Kreistagsabgeordneten Dorothea Bechtle-Rüster und Wolfram Scheffbuch. Die Bürgermeister der Nachbarkommunen Alexander Fleig, Jörg Frauhammer und Boris Seitz. Ebenso der frühere Bönnigheimer Bürgermeister und ehemalige Verbandsvorsitzende Kornelius Bamberger sowie als Gründungsmitglied der ehemalige Erligheimer Bürgermeister Albert Leibold. Bürgermeister Albrecht Dautel begrüßte die Anwesenden und betonte dabei, die damaligen Verantwortlichen hätten vor einem halben Jahrhundert diesen Weg des Gemeindeverwaltungsverbandes gewählt, um das Erfolgsmodell der kommunalen Selbstverwaltung fit für die Zukunft zu machen. Landespolitisch unterstützt, habe es sich in vielen Bereichen bewährt, eine enge kommunale Zusammenarbeit zu betreiben. Mit abwechslungsreichen musikalischen Beiträgen umrahmte ein Ensemble der Städtischen Musikschule unter Leitung von Stadtmusikdirektor Rainer Falk den feierlichen Abend.

In Erinnerung an die Gründung des GVV blickte Albrecht Dautel zurück auf den Wunsch, „dass die neu geschaffene Einrichtung allen drei Mitgliedsgemeinden Vorteile bringen, sich zur ‚ersprießlichen Zusammenarbeit‘ entwickeln und Früchte tragen möge“. Mit diesen Worten hatte Bürgermeister Gottlob Stierle die vollzählig erschienenen Mitglieder zur ersten Sitzung der Verbandsversammlung im Feuerwehrhaus Bönnigheim begrüßt. Dies steht im Protokoll des 15. Januar 1975. Die 15 Anwesenden wählen ihn zum Verbandsvorsitzenden, die Bürgermeister Erwin Bidermann aus Kirchheim und Albert Leibold aus Erligheim zu seinen Stellvertretern. Sodann riefen die Beteiligten die Einrichtung des Verbandsbauamts als zentrales technisches Büro für Planung und Bau innerhalb des Gemeindeverwaltungsverbands ins Leben. Während der Jahre habe sich die Zusammenarbeit in viele Bereiche ausgedehnt und erweitert. Etwa mit der Musikschule, die in allen drei Kommunen die Bläserklassen anbiete, im Schulverband Erligheim-Hofen, bei der Sozialstation oder mit dem gemeinsamen Nachrichtenblatt. Auch bei zahlreichen weiteren kommunalen Aufgaben habe sich die Zusammenarbeit ganz nach dem Wunsch der Gründungsväter „ersprießlich“ entwickelt. Der Verbandsvorsitzende betonte, ungeachtet dessen seien vor allem finanzielle Herausforderungen durch den Gemeinden zugewiesene Aufgaben zu bewältigen: „Wir blicken dabei aus den Kommunen gerne in Richtung Landkreis und Land. Die Verflechtung der Aufgaben ist eng und letztlich auch die gegenseitige Abhängigkeit durch die Finanzen.“


Innenminister Thomas Strobl griff die Anregungen auf und meinte, starke Kommunen bräuchten eine gewisse Größe, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Er gratulierte dem Geburtstagskind zur gelungenen, „ersprießlichen“ Zusammenarbeit. Zunächst nahm er die Gäste mit zu einem Rückblick, in welcher Situation die Landesregierung die Gemeindeverwaltungsreform 1974 initiiert und durchgeführt hatte. Die bis dahin 3.379 Gemeinden Baden-Württembergs seien mit der Reform zu 1.111 Kommunen zusammengefasst worden. Von heute aus betrachtet, sei die Reform gelungen, denn die Selbstständigkeit kleinerer Gemeinden sei Dank des neuen Weges bewahrt geblieben und fördere eine vertrauensvolle interkommunale Zusammenarbeit. Gleichzeitig sei auch das Vertrauen in die Landespolitik wichtig. Um dies zu stärken, müsse das Land den Gemeinden in der derzeitigen Situation helfen. Deshalb wolle das Land zwei Drittel der Bundesgelder in Höhe von 8,75 Milliarden Euro 2026 für die Ganztagsbetreuung von Kindern an die Kommunen weiterreichen, antwortete der Innenminister auf Fragen aus dem Publikum. Weitere Gelder würden auch für das Bundesteilhabegesetz oder im Rahmen des Finanzausgleichs in die kommunalen Etats fließen. Nicht alle Probleme könnten sofort gelöst werden. Doch wolle das Land mit einer verpflichtenden Vorschule bei denjenigen einsteigen, die sie bräuchten. Strobl versicherte, er habe sich jüngst in Brüssel für eine kommunalfreundliche Finanzpolitik des Bundes eingesetzt.
Während des gesamten Abends konnten die Gäste immer wieder einen Blick auf die zusammengestellte Bilderschau werfen, die einen historischen Rückblick auf die durchgeführten Bauprojekte in den drei Mitgliedsgemeinden gewährte. Nach dem musikalischen Abschluss der Reden bewirtete das 15-köpfige Team des Bürgervereins Hofen die Gäste in der herbstlich-festlich geschmückten Halle mit leckerem Essen und Getränken.



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