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Aus dem Gemeinderat

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Aus dem Gemeinderat | 27.10.2025

Ziel: Kinder sicher an die Schule bringen

Gemeinderat diskutiert über neue Möglichkeit, Schulstraßen und -zonen auszuweisen

Das stürmische, nasse Wetter vergangene Woche verstärkte auch an der Schule auf dem Laiern mal wieder ein altbekanntes Problem: Verkehrschaos durch jede Menge Elterntaxis. Weil das kein neues Phänomen ist, hat der Gemeinderat über den neuen Erlass des Verkehrsministeriums zu Schulstraßen und Schulzonen diskutiert. Dieser soll die Verkehrssicherheit im Umfeld von Schulen erhöhen. Hauptamtsleiterin Bedia Schneider stellte die neue Möglichkeit genauer vor.

Temporäres Durchfahrtsverbot möglich

Schulstraßen oder -zonen sind bisher nicht in der Straßenverkehrsordnung vorgesehen. Der Erlass soll dafür die erste rechtliche Grundlage schaffen. Grundsätzlich liegt der Unterschied darin, dass in Schulstraßen Fahrzeuge nur temporär, also zum Beispiel 45 Minuten zu Schulbeginn und am Ende, ausgeschlossen sind. In Schulzonen ist das dagegen dauerhaft der Fall, was dann mit einem entsprechenden Umbau einhergeht.

Schule liegt im Wohngebiet

Im Gespräch mit dem Landratsamt stellte Bedia Schneider fest, dass sich dieses aktuell noch in der Findungsphase befindet. „Das Ziel ist ja, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr zur Schule bringen“, betont sie. Zum einen, weil Bewegung sich positiv auf die Aufmerksamkeit im Unterricht auswirkt, zum anderen, weil die Kinder dadurch auch verkehrssicherer werden. Die Frage sei aber immer, wie man die Eltern erreiche. „In anderen Kommunen gibt es auch solche Aktionen wie organisiertes gemeinsames Laufen unter Begleitung, damit könnte man ihnen vielleicht die Sorgen nehmen.“ Leider seien alle bisherigen Ansätze ins Leere gelaufen. Schwierig wird eine Umsetzung solcher Schulstraßen durch den Standort der Kirchheimer Schule mitten im Wohngebiet. „Grundsätzlich sind wir immer auf eine Genehmigung des Landratsamts angewiesen.“

Absperrungen und Kontrollen

Jürgen Brückner (WGK) hält den neuen Erlass für eine gute Möglichkeit, einzugreifen. „Auch weil die Elterntaxis die laufenden Kinder gefährden, aber da müssen wir uns intensiv mit allen Beteiligten zusammensetzen“, sagte er. Roland Gamnitzer (Unabhängige) erkundigt sich nach Schranken, da ansonsten eine stete Überwachung erforderlich sei. Bürgermeister Uwe Seibold brachte absenkbare Poller ins Spiel, denn sonst gebe es außer neuen Schildern vielleicht kein anderes Ergebnis. 

„Alle anderen Versuche, auf den guten Willen der Eltern zu setzen oder pädagogische Ansätze, sind gescheitert“, stellte Stephan Hennig (WGK) fest. Sein Vorschlag wäre, die Friedensstraße bis zur Strombergstraße für 45 Minuten dichtzumachen, auch wenn er Ausweichverkehr befürchtet. „Klar ist, dass man das kontrollieren muss, aber das sollte uns nicht aufhalten.“ Man könne ja mit einfachen Absperrungen arbeiten und nach drei Wochen sehen, wie es klappt. Das wäre ein Verkehrsversuch. 

Beratungstermin ist nächster Schritt

„Wir brauchen auf jeden Fall ein Gesamtkonzept“, erklärte Uwe Seibold, das auch Gespräche mit der Polizei, der Schule und weiteren Beteiligten beinhaltet. Hauptamtsleiterin Bedia Schneider schlug dafür einen kostenlosen Beratungstermin im Rahmen des Programms „Movers“ vor. So könnte vielleicht eine Lösung gefunden werden, schließlich wolle man niemanden verärgern, sondern die Kinder sicher an die Schule bringen, stellt der Bürgermeister fest. Anwohner könnten bei Pollern zum Beispiel mit einem Transponder am Auto ausgestattet werden. „Das wird noch ein spannender Weg.“ Bedia Schneider wird sich um einen Beratungstermin kümmern und sich über die Finanzierung baulicher Maßnahmen erkundigen.