Geschichtsverein | 07.07.2025
Joß Fritz aus Untergrombach (geb. 1470), einer der Führer im Bauernkrieg, war Leibeigener des Speyrer Bischofs und an den Bauernaufständen im Bistum Speyer, im Breisgau und am Oberrhein beteiligt.
Seine Forderungen: Abschaffung der Obrigkeit sowie aller Abgaben und Aufteilung des kirchlichen Besitzes. Grundlage war die Idee von der göttlichen Gerechtigkeit.
Der Name Joß Fritz ist untrennbar mit den Bundschuherhebungen verbunden. Seit 1501 warb er Verbündete für die Erhebung der Bauern. Hungersnot, eine Pestepidemie, stecken gebliebene Reichsreformen trieben die Menschen zur Verzweiflung und zur offenen Auflehnung und bereiteten den Boden für Umsturzpläne. Er wusste aus Erfahrung, was die Bauern bedrückte, und hatte die Begabung, Menschen mitzureißen, ihnen Mut und Selbstvertrauen einzuflößen.
Sein revolutionäres Programm zur völligen Umgestaltung der Gesellschaft nahm viele Forderungen der Reformatio Sigismundi auf. Wie in dieser weitverbreiteten Schrift stand auch bei Joß Fritz die Forderung nach göttlicher Gerechtigkeit im Mittelpunkt. Drei Mal zwischen 1502 und 1517 organisierte Joß Fritz eine Bundschuherhebung; doch jede scheiterte durch Verrat.
1502 wurde die Verschwörung vor Beginn verraten, Joß Fritz konnte entkommen, viele seiner Anhänger wurden bestraft. 1513 kam es zu einem Aufstand der Lehen in Freiburg/Breisgau im Breisgau. Wieder verraten floh Joß Fritz, 13 seiner Anhänger wurden hingerichtet.
Im Jahr 1517 versuchte er am Oberrhein mit Bettlern und fahrenden Leuten einen Aufruhr. Auch sein letztes Vorhaben wurde verraten. Danach wurde es ruhig um Joß Fritz. Die vielen Steckbriefe machten ihm klar, dass seine Zeit als Anführer vorüber war.
Letzte Nachrichten von Joß Fritz datieren auf das Jahr 1524/1525. Danach verliert sich seine Spur; geblieben ist das Angedenken an einen charismatischen Bauernführer.
Über 1.000 Jahre Ortsgeschichte
2003 feierte Kirchheim die 1000-jährige urkundliche Erwähnung. Doch die Geschichte des Ortes ist wesentlich älter. Auch prähistorisch ist die Gemeinde kein unbeschriebenes Blatt. Funde aus der Zeit des Jura-Meeres, der Steinzeit, der Zeit der Römer … finden sich im „Museum im Farrenstall“. Interessiert?
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