In den Jahren 1840 bis 1846 hat die Königlich Württembergische Staatseisenbahn die untere Neckarbahn von Bietigheim nach Heilbronn gebaut. Von 1892 bis 1893 wurde das zweite Gleis gelegt.

Der letzte Bahnhofsvorsteher von Kirchheim, Harry Scherb, hat in seinen Lebensaufzeichnungen die Entwicklung der Eisenbahn am Neckar aufgeschrieben.

Zum Betrieb und zur Bewachung hat die Bahn damals 25 Postenhäuser und sieben Bahnhofsgebäude bauen lassen. Hinzu kamen fünf Stellwerke. Eines davon steht in Kirchheim.

Ursprünglich hatte das Gebäude keinen Unterbau, sondern stand auf Stelzen. Erst später wurde die Eisenkonstruktion ummauert.
Stellwerke unterscheiden sich weniger bei der Technik, die sich in den Gebäuden verbirgt, als vielmehr bei der vielfältigen Architektur der meist historischen Gebäude.

Obwohl Zweckbauten des Bahnverkehrs, erkennt man schnell landestypische Details. Württembergische und zum Teil auch badische Stellwerke fallen sofort durch ihre geringe Tiefe und die holzverkleideten Obergeschosse auf. Ebenfalls typisch sind die eisernen Treppen, die den Zugang zum Stellwerksraum ermöglichen, die schmalen, oft auch zu Paaren zusammengefassten Fenster im Spannwerksraum sowie die an den oberen Ecken abgeschrägten Fenster im Stellwerksraum. Im Vergleich zu Preußen wurden die Dächer in der Regel nicht mit Dachpappe, sondern mit Ziegeln gedeckt.

Optische Veränderungen späterer Jahre entsprangen fast immer dem Bedürfnis nach besserer Sicherheit, Übersicht und Technik. Sie nahmen auf das Aussehen kaum Rücksicht.

Die Gemeinde Kirchheim hat das historische Stellwerk detailgetreu im ursprünglichen Zustand restauriert. Es steht unter Denkmalschutz und ist Teil des nördlichen Eingangstores zum Landschaftspark Neckar.

Ansprechpartner

  • Gemeinde Kirchheim am Neckar
  • Hauptstraße 78
  • 74366 Kirchheim am Neckar

Öffnungszeiten

Das Stellwerk bleibt wegen Vandalismus geschlossen.